Arbeitertum

Für eine klassenlose Gesellschaft | Gegen die imperiale Weltordnung | Für Volkstümlichkeit und Tradition

Das bessern wir einfach aus.

Man kennt das. Immer, wenn irgendein gravierender Fehler passiert, dann wackelt es im Busch, in dem die Verantwortlichen sitzen – und daneben stehen die, die glauben genau zu wissen, wie sich der Fehler beheben lasse. Wie auch immer, die erzreaktionäre Art und Weise, wie hier in der Republik mit Problemen umgegangen wird, ist altbekannt.

 

Kürzlich hat uns der Kapitalismus mal wieder wortwörtlich das Essen verdorben. Am 23. Dezember tauchten erstmals mit Dioxin versetzte Eier im Handel auf. Dioxin ist ganz nebenbei ein hochgefährliches Gift, welches als Nebenprodukt bei diversen chemischen Verbrennungsprozessen in der Landwirtschaft auftritt und von den Tieren – in diesem Fall Hühner – mit der Nahrung am Boden aufgenommen wird. Nun schreit man wieder nach Lösungen, anstatt sich darüber klar zu werden, daß solcherlei chemischer Abfall gar nicht erst existieren würde, wenn aus der Landwirtschaft nicht ein so seelenloser, vom Kapitalismus verdorbener Produktionswettlauf geworden wäre. Not macht erfinderisch – und manchmal auch fatale Dinge. Nun schreit man wieder nach Lösungen, nach Reformen. Die SÜDDEUTSCHE berichtet:

SZ | Das Kontrollsystem muss dringend überarbeitet werden. Es mag gepasst haben, als Landwirte das Futter für ihre Tiere noch selbst anbauten. Heute aber produzieren die meisten Bauern arbeitsteilig.

Wie komplex die Abläufe dadurch werden, zeigt der Dioxin-Fall in erschreckender Weise. Einer mischt etwas zusammen, liefert es dem nächsten, der seinerseits mischt und weiterliefert. Bis das Futter im Trog landet, waren viele Hände im Spiel. Bei Verunreinigungen muss die Lieferkette erst mühsam aufgedröselt werden.

Sinnvoller wäre es, auf jeder Produktionsstufe die Qualität der Zutaten streng zu kontrollieren. Das macht die Herstellung zwar teurer, aber die Behörden müssen sicherstellen, dass Lebensmittel gesundheitsverträglich sind. Mehr als tausend Betriebe zu schließen, wie jetzt, ist auch nicht gerade billig. Strikte Kontrollen sind zudem nötig, weil nur sie den verheerenden Eindruck verhindern, der jetzt entstanden ist: dass es (auch) vom Zufall abhängt, ob ein Skandal auffliegt.

Quelle: Sueddeutsche.de

Also dann, viel Erfolg beim „schärfer kontrollieren“. Und hoffen wir, daß die „Langzeitfolgen“ der Vergiftung nicht allzu schlimm ausfallen mögen.

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